Studenten müssen für
ihre Mieten hierzulande immer tiefer in die Tasche greifen
Magdeburg,
06.10.2017.In der vergangenen Woche beherrschte ein Thema die Nachrichtenwelt
der Immobilienbranche: Ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft
(IW) Köln hat ergeben, dass Studenten hierzulande immer mehr Geld für ihre
Mieten ausgeben müssen. „Dies betrifft vor allem die Groß- und
Universitätsstädte“, bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg.
Hier stiegen die durchschnittlichen Preise bei Neuvermietungen seit 2010 um
sage und schreibe bis zu 70 Prozent. Den stärksten prozentualen Anstieg der
Nettomietpreise erlebte die Hauptstadt Berlin mit 70,2 Prozent: Hier stiegen
die Preise von sechs auf elf Euro pro Quadratmeter. Hinter Berlin liegt
Stuttgart mit 62,2 Prozent sowie die bayerische Landeshauptstadt München mit
53,1 Prozent. In Hamburg stiegen die Mieten von neun auf zwölf Euro pro
Quadratmeter, was 30,6 Prozent entspricht. Auf weitere Universitätsstädte
verteilen sich die Prozentpunkte wie folgt: Köln (plus 22,3 Prozent), Bonn
(24,9 Prozent), Kiel (35,3 Prozent) und Leipzig (23,6 Prozent) verzeichneten
ebenfalls starke Preisanstiege. Den geringsten Anstieg verzeichnete Jena mit
lediglich 9,7 Prozent. Die Studie des IW basiert auf der Datenauswertung von
Inseraten der Internetplattform ImmobilienScout24 für 15 Städte. Immobilienexperte
Thomas Filor aus Magdeburg ist sich sicher: „Die Verknappung von Wohnraum ist
natürlich ein entscheidender Faktor für den exorbitanten Preisanstieg in vielen
Städten. Ein weiterer Grund ist aber auch, dass viele Studentenapartments
bereits möbliert sind, was die Preise zusätzlich steigen lässt“, so Thomas
Filor weiter. Das IW informiert darüber, dass beispielsweise in Berlin 8,5
Prozent der Studentenappartements möbliert angeboten werden, während es in
München 18,2 Prozent sind. Dies entspricht in beiden Städten sieben Prozent
mehr als in 2010. In Stuttgart hat sich der Anteil der möblierten Wohnungen
sogar um zehn Prozent erhöht. Die deutschlandweit höchsten Neuvertragsmieten
weist München auf, mit 18,40 Euro je Quadratmeter. „In Zukunft sollte eine
Situation geschaffen werden, in der mehr Studierende eine Chance auf ein
bezahlbares Zimmer erhalten. Dafür muss mehr Wohnraum geschaffen und mehr
Studentenwohnheime gebaut werden“, sagt Thomas Filor abschließend.
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