Warum das Vermögen hierzulande seit zehn Jahren nicht mehr wächst
Immobilienexperte
Thomas Filor aus Magdeburg macht auf eine Studie des
Forschungsinstituts empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research
aufmerksam, laut der das Vermögen der Deutschen seit zehn Jahren nicht
mehr zunimmt. Demnach besitzt jeder Haushalt in den alten Bundesländern
durchschnittlich 170.000 Euro Vermögen (Stand 2013). Unter dem Strich
gesehen bleibt ein Nettovermögen von 139.000 Euro übrig, wenn man die
Schulden, beispielsweise Immobilienkredite, abzieht. Zudem zeigt die
Studie, dass die Summe in den Jahren 2003 bis 2013 lediglich um 5000
Euro gestiegen ist. „Die Frage, wie man sein Vermögen behält oder im
besten Falle steigert, hängt von mehreren individuellen Faktoren ab“, so
Immobilienexperte Thomas Filor.
Unterdessen
zeigt die LBS-Studie auch, dass sich die Vermögen der Bundesbürger
regional unterscheiden: So liegt das aktuelle Nettovermögen der
Haushalte in Ostdeutschland bei durchschnittlich 60.000 Euro, während es
im Jahr 2003 noch 61.000 Euro waren. „Den größten Anteil hält immer
noch die selbstgenutzte Immobilie inne“, so Thomas Filor weiter. Im
Westen entfallen auf die selbstgenutzte Immobilie 66 Prozent des
Gesamtvermögens, im Osten beträgt der Anteil 55 Prozent.
Geldvermögen
wie Sparguthaben, Wertpapiere und Lebensversicherungen erreichen im
Osten 45 Prozent des Vermögens – im Westen liegt ihr Wert bei nur 34
Prozent.
Schließlich
scheint sich laut Thomas Filor ein Wandel bei den Vermögensanteilen zu
vollziehen. Im Jahr 1993 habe das Immobilienvermögen im Westen laut
Studie noch bei 70 Prozent des Gesamtvermögens gelegen. In den neuen
Ländern betrug der Wert damals 60 Prozent. „Zwischen 2003 und 2008 waren
die Immobilienpreise niedrig, während ab 2008 bis 2013 das Geldvermögen
sank. Laut LBS-Forschern gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen
sinkendem Geldvermögen und historisch niedrigen Zinsen. Diese verleiten
nämlich zu mehr Kreditaufnahmen. Nichtsdestotrotz bleibt Thomas Filor
optimistisch: ‘Wer seine Finanzen realistisch kalkuliert, hat auch
künftig Kontrolle über sein Vermögen.“
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