Nur
wenige Immobilien sind völlig barrierefrei – doch die Nachfrage steigt, während
sich viele Vermieter und Mieter den Umbau leisten können
Um die Grundlage für barrierefreie
Wohnungen und Häuser zu schaffen, müssen viele Faktoren beachtet werden: Sind
ein Fahrstuhl, bodengleiche Duschen im Bad, breite Türen für Rollschuhfahrer
vorhanden? Im Idealfall ja, doch nur zwei Prozent der bundesweit 41 Millionen
Wohnungen verfügen über entsprechende Standards für behinderte oder ältere
Menschen. Laut einer aktuellen Studie des Bundesamtes für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) müssten bei 92 Prozent der von Senioren bewohnten
Immobilie Maßnahmen erfolgen.
„Demnach gibt es bei den elf Millionen Seniorenhaushalten
nur 570.000 barrierearme Wohneinheiten“, erklärt der Immobilienexperte Thomas
Filor aus Magdeburg. Hierfür gibt es unterschiedlichste Gründe. Monetäre stehen
für die drohende Wohnungsnot jedoch im Vordergrund. Handlungsbedarf ist im
Hinblick auf die Schaffung altersgerechter Wohnungen überfällig.
„Der Bedarf an alters- und behindertengerechten Immobilien
wird sogar erheblich zunehmen“, weiß Filor. Die Menschen in Deutschland werden –
wie in allen sogenannten zivilisierten Ländern - immer älter. Parallel dazu
wächst die Zahl der Haushalte, da immer mehr ältere Menschen alleine leben. Der
Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung liegt derzeit bei 21
Prozent und wird bis 2025 nochmals um zwei bis drei Prozentpunkte steigen.
Im Jahr 2060 wird er von Fachleuten bereits auf über 30
Prozent hochgerechnet. „Wohnungsgesellschaften ist diese wichtige Entwicklung
bewusst, sodass sie beginnen, ihr Portfolio anzupassen“, so Filor weiter. Unterdessen
nimmt der Mangel an barrierefreien Wohnungen jedoch zu und die alternde
Mieterschaft nähert sich einer Wohnungsnot. Zumindest dann, wenn sie
situationsgemäß leben möchte. „Das Angebot an altersgerechten Wohnungen sollte
bis zum Jahr 2020 auf drei Millionen Wohnungen steigen“, so Immobilienexperte
Filor.
Zukünftig notwendig sind verstärkte steuerliche Unterstützung
und Zuschüsse für Rentner mit geringem Einkommen. „Die Versorgung der
Bevölkerung mit bezahlbarem und altersgerechtem Wohnraum sowie Betreuungs- und
Pflegeangeboten in den Wohnvierteln ist eine Schlüsselfunktion für die
Gesellschaft und somit für die Immobilienbranche“, betont Filor. Doch die für
diesen Umbau der Bestände bzw. beim Neubau von Wohnungen zu leistenden
Investitionen gehen weit über die normal üblichen Investitionszyklen hinaus. „Diese
Entwicklung repräsentiert die Überforderung der Leistungsfähigkeit sowohl von
Vermietern und Mietern“, so der Immobilienexperte Thomas Filor.
Weitere Informationen unter http://www.eh-filor.de
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