Aber bitte mit Balkon (!) - den steigenden Mieten zum Trotz wollen die Menschen keine Abstriche machen.
Wie eine Studie der TAG Immobilien AG zeigt, sind
Deutschlands Mieter bei der Auswahl ihres neuen Heims reichlich anspruchsvoll.
Demnach haben für 52 Prozent eine gute Infrastruktur mit kurzen Wegen zum
Einkauf sowie zu Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern, oberste Priorität.
49 Prozent legen Wert auf ein ruhiges Wohnumfeld mit wenig Verkehrslärm.
Nichtsdestotrotz ist ihnen eine gewisse Zentralität
wichtig, weshalb Stadtnähe bevorzugt wird. Daher sind die Ergebnisse der Studie
insbesondere für Landkreise mit sinkenden Bevölkerungszahlen und somit hohen
Leerständen interessant. „Alle diskutieren den Wohnraummangel in den
Großstädten, vergessen aber oftmals was derweil mit kleineren Regionen
passiert“, bestätigt Immoblienexperte Thomas Filor. Vielerorts gibt es hohe
Leerstände, also viel freien Wohnraum. Für Mieter oder Käufer bedeutet dies,
sie können aus einem großen Angebot auswählen. Und oftmals führt die zunächst
nicht erkannte S-Bahn-Strecke dazu, dass ein potentieller Lebensraum dann doch
interessant wird, da die Strecke zur Arbeit überschaubar bleibt.
„Mieter sollten anspruchsvoll sein und im Vorfeld eine
Prioritätenliste erstellen. Abstriche kann man notfalls immer noch machen“, so Thomas
Filor weiter. Ein moderner, von den Quadratmetern her gut aufgeteilter
Grundriss ist den Menschen besonders wichtig, gefolgt von der geliebten
Badewanne, dem Fenster im Badezimmer und der Einbauküche. Hoch in der Gunst
stehen auch Parkett- und Dielenfußböden, sowie Altbau- und
Dachgeschosswohnungen. Außerdem überzeugt eine seniorenfreundliche Ausstattung,
was dem Trend der Veralterung der Gesellschaft geschuldet ist.
„Interessanter Weise machen sich viele Immobiliensuchende
dabei wenig Gedanken, um die Höhe der möglichen Nebenkosten, derartige
Entscheidungskriterien finden sich jedenfalls kaum“, so der Immobilienexperte
Filor. Dabei sollte die Vorlage des sogenannten Umweltpasses inzwischen zum
Standard zählen. Gar zu schnell erweist sich nämlich die vermeintlich günstige
Wohnung als Fass ohne Boden, wenn sie im Hinblick auf Verbrauchswerte schlecht
abschneidet.
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