Montag, 13. Januar 2014

Thomas Filor Magdeburg _ Immobilien Projekte: Immobilienanleger mit Blick nach Osten



Wer weiterhin  in den begehrten Vierteln von München oder Hamburg  in eine Wohnung investieren möchte, hat derzeit eine geringe Auswahl. Entweder findet sich kein passendes Objekt - oder es ist so hochpreisig, dass für Kapitalanleger kaum noch Rendite abwirft. In Folge dessen schauen immer mehr Investoren nach günstigen Kaufgelegenheiten außerhalb der Metropolen - und werden  nun wieder in Ostdeutschland fündig.
Hier ist Dresden der geheime Star im Osten laut einer Auswertung des Finanzdienstleisters Dr. Klein. Hiernach sind in Sachsens Hauptstadt die tatsächlich erzielten Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent gestiegen – ein stärkerer Anstieg als in München (7,6 Prozent) und Düsseldorf (6,4 Prozent).
In Bezug auf die Rendite steht Dresden bestens  da. Satte 7,2 Prozent beträgt laut Beratungsgesellschaft Wüest Partner die durchschnittliche Bruttoanfangsrendite für Wohnimmobilien, während in Hamburg lediglich fünf Prozent und in München sogar nur 4,3 Prozent zu erwarten sind. Eine große Anzahl an B-Städte - nicht nur in Ostdeutschland - seien "aufgrund ihres ausgewogeneren Risiko-Rendite-Profils gegenüber den Top-Standorten nachhaltig renditestärker", folgeret Ben Lehrecke, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Vitus, die Wüest Partner mit der Wohnungsmarkt-Analyse jüngst beauftragt hat.
Allerdings hat die Attraktivität des Dresdener Wohnungsmarkts einen kleinen Haken: "Mittlerweile haben eine Menge  Investoren Dresden entdeckt", so Thomas Meyer, Vorstand der bundesweit tätigen Wertgrund Immobilien AG. Wegen der dort stark gestiegenen Preise weichen Investoren wiederum nach Leipzig aus. "In Dresden hat die Entwicklung der Preise bereits eingesetzt, während Leipzig erst am Anfang einer positiven Entwicklung steht", so laut  Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer der  Industria Wohnen.
Angetrieben wird der Aufschwung von einer deutlichen Einwohnerzunahme: Sowohl Dresden als auch Leipzig zählen bundesweit zu den Städten mit dem stärksten Bevölkerungszuwachs. Entsprechend dieser Zahlen ist der Wohnungsleerstand zurückgegangen: Nach Angaben des Forschungsinstituts Empirica verringerte er sich zwischen 2001 und 2012 in Dresden von 9,3 auf 2,4 Prozent, in Leipzig von 11,1 auf 8,3 Prozent. Dies aber bedeutet, dass "der Leerstand und die Fluktuation in Leipzig höher als in Dresden sind", mahnt Thomas Meyer. "Deshalb brauchen Investoren dringend einen guten Verwalter vor Ort."
Als weitere wirklich  lohnende Ost-Standorte sehen Experten Potsdam und Erfurt, Rostock und Jena. Einem aktuellen  Marktbericht zufolge gehört Rostock mit Spitzenmieten von zehn Euro und Wohnungspreisen von bis zu 3 600 Euro pro Quadratmeter zu den teuersten Pflastern im Osten des Landes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen