In den begehrten
Metropolen Hamburg, Berlin und München steigen die Mieten rasant. Doch auch in
kleineren Städten hält der Immobilienboom so langsam, aber sicher Einzug.
Wolfsburg zählt knapp 120.000 Einwohner auf einer
Fläche von 204,02 km². Die Stadt ist ein gutes Beispiel
dafür, wie sich der Immobilienboom nun auch in die kleineren Städte verlagert.
Laut „Immobilienreport“ 2013 des Portals Immobilienscout 24 stiegen die Mieten
in den vergangenen fünf Jahren um knapp 38 Prozent. Zum Vergleich: In der
bayerischen Hauptstadt München lag der Anstieg nur bei 15 Prozent, im bundesdurchschnitt
bei knapp elf Prozent.
Eine Studie der Beratungsfirma Ernst & Young bestätigt
dieses Beispiel. Sie sagt den sogenannten „B-Städten“ höhere Mietrenditen und
eine stabilere Mietpreisentwicklung vorher. Politische Reformen wie die
Mietpreisbremse wirken in der Provinz - allerdings anders als geplant. „Die
generelle Attraktivität der B-Städte und B-Lagen wird durch die voraussichtlich
politischen Maßnahmen zusätzlich erhöht“, erklärt Immobilienexperte Thomas
Filor. Professionelle Investoren haben nämlich schon lange die B-Städte für sich
entdeckt und investieren. Bei steigenden Kaufpreisen steigt die Miete. Wer sich
als Mieter in wirtschaftlich prosperierenden Mittelzentren vor den Auswüchsen des
Immobilienbooms sicher fühlte, könnte in einigen Jahren eines besseren belehrt
werden.
Laut einer Analyse der Immobilienberatung Wüest &
Partner bieten unter 81 Standorten vor allem kleine, so genannte B-Städte die
höchsten Anfangsrenditen. Diese bilden das Verhältnis von anfänglichen
Mieteinahmen zum investierten Kapital ab. „Die deutlich höheren Renditen
rühren daher, dass Käufer bislang diese Märkte meiden. Sie fürchten, die
kleineren Städte würden langfristig Einwohner an die großen Ballungszentren mit
ihrem breiten Angebot an Arbeitsplätzen verlieren“, bestätigt Thomas Filor.
Verringere sich die Nachfrage, würden automatisch die Mieten und
Immobilienpreise fallen.
Wer jetzt in eine andere Stadt umzieht, muss nicht nur
mit höheren Mieten rechnen. Die Nebenkosten für Strom, Gas und Abfall steigen
seit Jahren. Im Zuge der Mieterhöhungen erhöhen sich auch die Abschläge an den
Makler. Maximal zwei Monatsmieten plus Mehrwertsteuer und ohne
Nebenkostenvorauszahlung dürfen Makler berechnen.
In der Regel übernehmen Mieter die Kosten. Jedenfalls
solange, bis die neue Regierung die geplanten Änderungen im Koalitionsvertrag
umsetzt. Nach diesen Plänen soll in Zukunft der Auftraggeber den Makler zahlen.
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