Fast jeder
fünfte Deutsche lebt allein, so dass zwei Zimmer, Küche und Bad auf 50
Quadratmeter für immer mehr Menschen der idealen Wohnungsgröße entsprechen.
Kleinere Wohnungen gewinnen weiter an Attraktivität, aber dieser Erkenntnis ist
die Immobilienwirtschaft bisher noch nicht gerecht geworden, obwohl aufgrund der
allgemeinen Entwicklung kleinere
Wohnungen höhere Renditen versprechen. Drei Viertel der in rund 40,7 Millionen
Privathaushalte in Deutschland bestehen aus ein bis zwei Personen. Die Zahl der
Singlehaushalte ist zwischen 1991 und 2012 von knapp 12 auf rund 16,5 Millionen
rasant angestiegen. Im Neubau werden trotzdem vor allem große Wohnungen gebaut
– 2012 waren die neu errichteten Einheiten in Mehrfamilienhäusern im Schnitt 83
Quadratmeter groß. Da die Nachfrage von jeher den Preis bestimmt, steigen
Kaufpreise und Mieten kleinerer Wohnungen überdurchschnittlich an.
Die Städte
Berlin, Hamburg und Bremen weisen mit einem Anteil von jeweils mehr als 80
Prozent neben Sachsen vor allem besonders viele Ein- und Zweipersonenhaushalte
auf. Anbieter kleinerer Wohnungen brauchen hier nicht lange um Käufer und
Mieter zu werben. Doch auch in den anderen Bundesländern wird einer Prognose
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge die Anzahl der
Singlehaushalte bis 2030 stärker wachsen. Somit bleiben kleinere Wohnungen also
auch in naher Zukunft sehr gefragt.
Zum jetzigen
Zeitpunkt ist das Angebot kleineren Wohnungen für potenzielle Mieter und Käufer
aber ziemlich begrenzt. Nach wie vor konzentriert sich die Immobilienwirtschaft
stärker auf den Bau von größeren Wohnungen. Hier ist eine Korrektur dringend
notwendig, gerade bei den Projektierern und Investoren.
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