Seit dem Frühjahr hat sich einiges
auf dem Immobilienmarkt verändert. Die Zeit des günstigen Baugeldes scheint
sich dem Ende zu neigen, denn der Hypothekenzins steigt wieder. Gleichzeitig
steigen auch die Immobilienpreise. Der Traum vom Eigenheim ist verständlich –
aber auch nicht immer einfach zu realisieren.
Das historische, deutsche Zinstief macht den Kauf von
Immobilien attraktiv. Vor allem in Großstädten wird Wohneigentum immer teurer,
ein Ende des Aufwärtstrends ist nicht in Sicht. Dank historisch niedriger
Zinsen für Hypotheken konnten Käufer ihr Eigenheim bislang aber wenigstens sehr
günstig finanzieren.
Doch seit Amerikas Notenbankchef Ben Bernanke im Mai
andeutete, die Notenpresse allmählich etwas langsamer rotieren zu lassen, gehen
die Zinsen wieder nach oben, betont Immobilienexperte Thomas Filor. Die Folgen
bekommen Käufer in Deutschland zu spüren, die die eigenen vier Wände per Kredit
finanzieren. Noch im Frühjahr kostete Baugeld mit zehn Jahren Laufzeit im Schnitt
2,31 Prozent. Seither ist der Zins auf 2,76 Prozent geklettert.
Experten schätzen, dass der Preis fürs Baugeld bis
Ende 2014 auf 3,0 bis 3,5 Prozent steigen wird. Ewig werden die
Hypotheken-Zinsen nicht auf dem aktuellen Schnäppchen-Niveau verharren. Doch
auch ein rapider Anstieg ist zunächst unwahrscheinlich. Denn die Europäische
Zentralbank (EZB) hat den Leitzins auf das Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt
und angekündigt, ihn „für längere Zeit auf dem aktuellen oder einem niedrigeren
Niveau“ zu halten.
„Die wirtschaftliche Situation in Europa und die
Aussagen der EZB deuten darauf hin, dass Baufinanzierungen in Deutschland
weiterhin höchst attraktiv bleiben“, bestätigt Filor. Außerdem, fügt er hinzu:
„Der Run auf Immobilien in Deutschland wird bestehen bleiben. Immer mehr
Deutsche kaufen eine Wohnung oder ein Haus. Immobilien als Geldanlage erfreuen
sich hier in Deutschland ungebremster Beliebtheit.“ Dies sei nicht unbegründet,
denn laut Stiftung Warentest sei die Chance groß, dass sich ein
Immobilienerwerb langfristig rechnet. Infolge der Zunahme von Interessenten
nimmt auch das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt weiter zu. Im
vergangenen Jahr lag dieses bei 36 Milliarden Euro und somit auf dem höchsten
Stand seit 2007.
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