Freitag, 23. August 2013

Emissionshaus Filor: Umbruch in der deutschen Immobilienbranche

Die Immobilienbranche steht vor großen Veränderungen: Denn es zeichnet sich eine Großfusion ab. Die Deutsche Wohnen AG will den Konkurrenten GSW übernehmen und damit nah an den Marktführer Deutsche Annington heranrücken. Die Transaktion soll mit einer Kapitalerhöhung realisiert werden. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, den GSW-Aktionären ein Umtauschangebot zu unterbreiten.

Das fusionierte Unternehmen wäre mit 148 000 Wohnungen und einem Börsenwert von rund vier Milliarden Euro die neue Nummer zwei unter den privaten Wohnimmobiliengesellschaften in Deutschland.

Zeitgleich will sich das hoch verschuldete Immobilienunternehmen IVG in einem sogenannten Schutzschirmverfahren sanieren. Der Vorstand werde beim Amtsgericht einen entsprechenden Antrag für die IVG Immobilien AG stellen, teilte das Unternehmen in Bonn mit. Die Gesellschaft zählt zu den großen Immobilienunternehmen in Europa mit einem verwalteten Vermögen von 20 Milliarden Euro. Der Konzern hatte sich unter anderem mit Großobjekten wie «The Squaire» am Frankfurter Flughafen übernommen und Schulden in Milliardenhöhe aufgehäuft. Dieser Schritt von seinem Insolvenzrecht Gebrauch zu nehmen sei unausweichlich gewesen, nachdem sich das Unternehmen mit den Gläubigervertretern nicht auf sein Sanierungskonzept verständigen konnte.

Zudem gab der Bonner Konzern im August einen Abschreibungsbedarf von 350 Millionen Euro bekannt, womit ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals eintrat. Im ersten Quartal hatte das Unternehmen Verluste von 45 Millionen Euro eingefahren. 2012 hatte der Fehlbetrag bei rund 100 Millionen Euro gelegen. Die Gläubiger verständigten sich Mitte August zunächst grundlegend auf ein Restrukturierungskonzept. Über weitere Details der Pläne sei bei den Gläubigern am Ende aber keine Verständigung erzielt worden, hieß es nun. Damit sei das Ziel, die Unterstützung aller Kapitalschichten zum Umbau der Gesellschaft zu finden, nicht erreicht worden. Grundlage für die Neuausrichtung des Unternehmens bilde aber weiterhin das bereits vorgestellte Sanierungskonzept.

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